Die Bergstraße testet intensivere Zusammenarbeit mit dem Odenwald
Bickenbach/Heppenheim. Deutschland ist ein angesagtes Urlaubsland. Denn immer mehr Menschen bleiben im eigenen Land, wenn sie reisen. Vor diesem Hintergrund bilden die Tourismusverbände landauf landab schlagkräftige Einheiten. Wie im Odenwald und an der Bergstraße. Der Anstoß kam vom Land Hessen, an der Basis soll er gelebt werden: Beide Tourismus-Organisationen sollen im Laufe des Jahres zu einer gemeinsamen Destination Bergstraße-Odenwald zusammengehen. Nach vielen Gesprächen im politischen Raum und Beschlüssen im Kreistag des Landkreises Bergstraße hat nun die Mitgliederversammlung des Tourismusservice Bergstraße (TSB) mit einem formellen Beschluss den Weg für eine Fusion freigemacht.
Der Bensheimer Bürgermeister Rolf Richter hat die Botschaft mittlerweile an den Bergstraßen-Landrat Christian Engelhardt überbracht. Jetzt wird alles für den Vollzug vorbereitet. Die „Hochzeit“ soll am 1. Juni besiegelt werden – zunächst befristet auf drei Jahre. Der Kreis Bergstraße hat seine Mittel für die Tourismusförderung entsprechend erhöht.
Die Mitgliedskommunen des TSB legten jetzt bei der Mitgliederversammlung in Bickenbach Wert darauf, dass sie selbstbewusst eine gute Vorarbeit und konzeptionelle Erfolge als Mitgift in die Tourismus-Ehe einbringen.
Schließlich hat sich die Bergstraße in den vergangenen Jahren als Ferienstraße mit mediterranem Touch eine starke Position erarbeitet. Die Übernachtungszahlen in den Kommunen von Heidelberg bis Darmstadt haben sich wieder gesteigert: 1.487.850 Gäste haben 2018 an der Bergstraße 2.931.126 Übernachtungen generiert. Mit neuen Partnern in der Rheinschleife, der Spargelstadt Lampertheim, den Gemeinden Einhausen und Bürstadt, hat sich das Gebiet zum Westen hin erweitert. Die wichtigen Themen der von Baden-Württemberg nach Hessen grenzübergreifenden Bergstraße werden international geschätzt, wie zum Beispiel das Wandern auf Burgensteig und Blütenweg.
Mit dem „Roten Riesling“ hat die Bergstraße außerdem ein weinfeines Alleinstellungsmerkmal zu bieten. Die Zertifizierung des Burgensteigs als Qualitätswanderweg wurde in 2018 sogar erneuert, wie Bergstraßen-Tourismuschefin Maria Zimmermann betonte.
Deshalb hat der TSB für die anstehende Fusion mit den Nachbarn des Odenwaldes eine Reihe von Voraussetzungen vereinbart: Der Landkreis Bergstraße unterstützt beide Bereiche als Marken auch finanziell, die Partner bekommen gleichberechtigtes Mitspracherecht, die Bergstraßenmitglieder auf der badischen Seite werden in gleichem Maße eingebunden, die Aufgabengebiete sind klar abgegrenzt, agieren eigenständig und mit eigenem Profil im öffentlichen Auftritt; die Bergstraßen-Kommunen bekommen keine Zusatzkosten durch die Fusion auferlegt.
Die Geschäftstelle des Tourismusservice Bergstraße soll mit der Fusion von Heppenheim nach Lorsch umziehen, mit einer Nebenstelle am Weinheimer Marktplatz – das hat sich bewährt. Die Bergstraße wird rein formal als Touristische Arbeitsgemeinschaft weitergeführt.
Maria Zimmermann und ihr Stellvertreter Thomas Herborn (Bensheim) hatten zuvor von einer erfolgreichen Entwicklung des Bergstraßen-Tourismus berichtet. Eine ganze Reihe von Messen wurde besucht, der Veranstaltungsreigen an der Bergstraße ausgebaut, eine neue Homepage aufgesetzt. Und für die Zukunft gibt es jede Menge neuer Ideen: Zum Beispiel eine neue Reihe namens „Rauf auf die Burg“. Einmal im Jahr steht eine Bergstraßenburg besonders im Fokus – am 22.09.2019 findet der Startschuss auf der Burg Frankenstein statt.
Jedenfalls geht der Tourismusservice Bergstraße als intakter Verband mit einer stabilen Mannschaft in die neue Ära. Bei der Mitgliederversammlung wurden jeweils Vertreter der Mitgliedskommunen und – verbände in die Vorstandschaft gewählt. Der geschäftsführende Vorstand wird weiterhin von Maria Zimmermann und Thomas Herborn gebildet, Henrik Hack bleibt Schriftführer, Geschäftsstellen-Leiterin Christiane Bartmann wurde außerdem zur Schatzmeisterin gewählt.
Info zur Ferienstraße Bergstraße unter www.diebergstrasse.de